#8 – WAJISCHLACH וישלח „UND ER SCHICKTE“

Mose 32,4-36,43; Apg 11-15; Psalm 119,89-176; Ri 10-21

 YHWH hatte Jakob versprochen, als er von der Leiter träumte: „und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst, und will dich wieder herbringen in dieses Land. Denn ich will dich nicht verlassen, bis ich alles tue, was ich dir zugesagt habe.“ (1. Mose 28, 15). Nach zwanzig Jahren in der Fremde, war YHWH nun dabei, sein Versprechen einzulösen: „Ich bin der Elohim, der dir zu Bethel erschienen ist, wo du den Stein gesalbt hast, und du hast mir daselbst ein Gelübde getan. Nun mach dich auf und zieh aus dem Land und kehre zurück in das Land deiner Verwandtschaft.“ (1. Mose 31,13). Jakob erkennt dankbar an, dass er bei seinem Auszug nach Haran nichts mehr als einen Stab hatte, und nun bei seiner Heimkehr sieht er auf seinen Segen und Reichtum: „nun sind aus mir zwei Lager geworden.“ (32,11).

Ist Jakobs Heimkehr mit seinen beiden Frauen nicht ein prophetisches Bild für die künftige Heimführung des ganzen Hauses Israels, des Hauses Juda und des Hauses Israels?– Aus mir sind zwei Lager geworden. Lea und Rahel mit ihren Kindern stellen zwei Lager dar. Und so wie YHWH das Geschick Jakobs wendete, wird er das Geschick seines Volkes Israel und Juda wenden: „ich will sie wiederbringen in das Land, das ich ihren Vätern gegeben habe, dass sie es besitzen sollen.“ (Jeremia 30,3). Er wird uns nach Hause bringen. Jakob fürchtete sich vor der Begegnung mit seinem Bruder Esau: „Da fürchtete sich Jakob sehr, und ihm wurde bange (yatsar= in Not sein, eine Meerenge).“ Eine Meerenge ist eine Stelle eines Meeres, an der sich zwei Landmassen nahe kommen und so einen Engpass des Meeres bilden. Das Bild vermittelt Konfrontation. Es erinnert an die Situation, als die Israeliten am Schilfmeer waren, vor ihnen das Meer und hinten ihnen die Ägypter. Existenzbedrohung. „Esau zieht dir auch entgegen mit vierhundert Mann.“

Konfrontation: Wird Esau ihn umbringen? Oder sogar Jakob in Bedrohung seinen Bruder Esau. Er gegen Esau und vierhundert Mann? Er und Esau. Jakob hatte das Versprechen YHWHS vergessen: „Ich will dich behüten und will dich wieder herbringen in dieses Land.“ Jakob dachte sich verschiedene Strategien aus, wie er seinen Bruder mit sich versöhnen könnte bzw. wie er maximale Sicherheit erreichen konnte. Er versuchte die heikle Situation auf menschliche Art zu lösen.

Als Jakob alles getan hatte, was er tun konnte, blieb er allein zurück und ein Mann rang mit ihm bis die Morgenröte anbrach“ (1. Mose 32,24). Für Mann steht das hebräische Wort ish. Also tatsächlich ein Mann, kein Bote (malek). Als er auszog und vor Esau flüchtete, war er allein und jetzt bei der Rückkehr, in dieser Nacht, war er wieder allein. Damals hatte er nichts als einen Stab und jetzt hatte er Reichtümer erworben. Jakob hatte auf dem Weg nach Hause eine Begegnung mit YHWH, von Angesicht zu Angesicht. Es heißt, dass Jakob mit Elohim und mit Menschen gekämpft und gewonnen hat. Jude zu sein, heißt mit Elohim zu ringen und zu kämpfen.

Abraham rang mit YHWH, die Menschen in Sodom und Gomorra zu verschonen, wenn genug Gerechte in der Stadt zu finden wären. Mose rang mit YHWH, Sein Volk nach dem Götzendienst um das Goldene Kalb zu verschonen. Hiob fordert YHWH über seinem Leid heraus. Im Text steht Jakob rang mit einem Mann, ish. Und einige Verse später heißt es, Jakob hat mit Elohim und mit Menschen gekämpft. Das Wort Menschen heißt hier nicht mehr ish, sondern enowsh, kommend von anash mit der Bedeutung schwach, krank, gebrechlich, bösartig, krank. Hatte Jakob auch mit seiner menschlichen Natur gekämpft? Schwach, ungläubig, bösartig. Bösartig: Wie werde ich Esau begegnen, wenn er mich umbringen will? Hervorzuheben ist, dass Jakob auf dem Nachhauseweg ins verheißene Land Esau begegnen musste und dies Todesangst auslöste. Die Israeliten durchliefen eine vergleichbare Situation: Pharao und das Meer, kein Ausweg.

Wir werden zurück in unser Land geführt und werden der „Linie Esau“ begegnen. Warum? Weil YHWH das Ende aus dem Anfang verkündet (Jesaja46,10) und alles biblische Geschehen zugleich prophetisch auf die letzte (acharon) Generation ist. Wir werden in diese Todesangst geführt werden. Vertrauen wir dann darauf, dass YHWH gesagt hat: „Ich will sie (das Volk Israel und das Volk Juda) wiederbringen in das Land, das ich ihren Vätern gegeben habe, dass sie es besitzen sollen…. es ist eine Zeit der Angst für Jakob; doch soll ihm daraus geholfen werden. (Jeremia 30,3 und 7). Ich glaube zutiefst, dass wir diese Botschaft tief in unseren Geist aufnehmen sollten: Wir werden nach Hause geführt, in das Land, welches Bestandteil unseres Ehevertrages ist, es wird eine Zeit der Angst sein, aber es wird uns daraus geholfen werden. Man kann folgende Bibelstelle, 1 Mose 35,1 auch persönlich so lesen: „Und Elohim sprach zu Jakob (das Haus Israel und das Haus Juda):Mach dich auf (zunächst einmal geistlich, im Verständnis wer Y’shua und die Torah ist) und zieh nach Bethel (ins Königreich, geistlich und später buchstäblich) und wohne daselbst und errichte dort einen Altar (in deinem Herzen) dem Elohim (YHWH), der dir erschien, als du flohest vor deinem Bruder Esau. Da sprach Jakob zu seinem Hause und zu allen, die mit ihm waren: Tut von euch die fremden Götter (alle heidnischen, torahfremden Gedanken, Sitten und Gebräuche in dir), die unter euch sind, und reinigt euch (Mikvah, nun die Wege der Torah einschlagen) und wechselt eure Kleider (bringe dich in Übereinstimmung mit der Torah).

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