5.Mose 33,1 – 34,12; Josua 1,1-18
Bereschit – Im Anfang 1. Mose 1,1 – 6,8; Jesaja 42,5 – 43,11
An Simchat Torah wird der letzte Torahabschnitt Wesot Haberacha gelesen und die Torahrolle ans Ende gerollt und direkt anschließend wird sie wieder zurück an den Anfang gerollt und ein neuer Zyklus beginnt. Wir beginnen wieder mit Bereschit „Am Anfang.“
Mose, der Mann Elohims, segnete die Israeliten vor seinem Tode. Dies ist der Segen, den er aussprach: „YHWH ist vom Sinai gekommen… in seiner Rechten ist ein feuriges Gesetz. Wie hat er sein Volk so lieb! Alle Heiligen sind in deiner Hand. Sie werden sich setzen zu deinen Füßen und werden lernen von deinen Worten. Mose hat uns das Gesetz (Torah) gegeben.“ (vlg 5. Mose 33,1-5).
Die Heiligen setzen sich zu den Füßen YHWHs und lernen seine Worte. Das ist Segen.
Warum fangen wir am Ende des Zyklus wieder von vorne an?
YHWH ist ein ewiger Elohim. Der präzise Begriff „ewiges Leben“ taucht kaum in der Torah auf, aber er wird durch zahlreiche Metaphern verdeutlicht. „Denn dort (Berge Zions) verheißt YHWH den Segen und Leben bis in Ewigkeit“ (Psalm 133,3) „Und viele, die unter der Erde schlafen liegen, werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben, die andern zu ewiger Schmach und Schande“ (Daniel 12,2)
Wenn wir YHWH in seiner Ewigkeit darstellen möchten, könnten wir den ewigen Gedanken als Kreis zeichnen, ohne Anfang und Ende. Da wir sein ewiges Leben in uns tragen, können wir uns auch als Kreis zeichnen. Und König David bittet YHWH „Er führet mich in rechten (tsedeq) Kreisläufen (ma’gal) um seines Namens willen.“ (Psalm 23,3). Der ewige Elohim ändert sich nicht, nicht in Ewigkeit, und trägt in seiner Rechten ein feuriges Gesetz und wenn wir in seinen rechten (tsedeq) Kreisläufen gehen, Jahr für Jahr, und zu seinen Füßen sitzen und seine Worte lernen, ist das Segen. Dieser Kreislauf ist eine Justierung, wir werden zurechtgerückt in jedem Kreislauf und nehmen wahr, wo wir von seinen Worten abgewichen sind und erhalten die Option, zurückzukehren. So hält er uns in dem Kreislauf der Ewigkeit.
Die Übersetzung „er führet mich auf rechter Straße“ ist im Grunde griechisches Denken. Unterwegs sein auf einer Straße führt irgendwohin, von einem Ende zu einem anderen. Dieses lineare Denken öffnet sich allem. Man wird geboren und stirbt, das ist die Zielgerade. Aber wenn man sich in seinen Kreisläufen eingebunden weiß, da gibt es nichts Neues, keine neue Lehre, eine Lehre der Hypergrace gibt es nicht in seinem Kreislauf.
Mose sagt vor seinem Tod „Zuflucht ist bei dem alten (quedern = u. a. auch ewig) Elohim und unter den ewigen (olam = ewig) Armen.“ (5. Mose 33,27).
„Und viele, die unter der Erde (Staub der Erde: aphar adamah) schlafen liegen, werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben (owlam chay), die anderen zu ewiger Schmach und Schande“.
Adam wurde aus dem Staub der Erde (aphar adamah) erschaffen und Elohim „blies ihm den Odem des Lebens (neshamah chay) in seine Nase“ (1. Mose 2,7) Adam erhielt nicht owlam chay, das ewige Leben, sondern „nur“ neshamah chay. Und wir sind mitten im Garten Eden.
„Und YHWH Elohim ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, verlockend anzusehen und gut zu essen, und den Baum des Lebens (chay) mitten im Garten…“ Und YHWH Elohim gebot Adam und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen, denn an dem Tage, an dem du von ihm issest, musst du des Todes sterben. „(1 Mose 1,17). Sie durften von allen Bäumen essen, auch dem Baum des Lebens. War damals in der Schöpfungsgeschichte vor dem Sündenfall Adam nun sterblich oder unsterblich?
Es schien so zu sein, dass die Antwort davon abhing, von welchem Baum sie zuerst aßen. Hätten sie zuerst von dem Baum des Lebens gegessen, wären sie unsterblich geworden. Aber da sie sich entschieden, zuerst von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen, wählten sie die Option „sterblich“. Denn YHWH Elohim sagte danach zu Adam und Eva: „Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, dass er nur nicht ausstrecke seine Hand und breche auch von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich!“ (1. Mose 3,22). „Und er treib den Menschen hinaus und ließ lagern vor dem Garten Eden die Cherubim mit dem flammenden, blitzenden Schwert, zu bewachen den Weg zu dem Baum des Lebens.“ (1. Mose 3,24)
Der Baum des Lebens wird nur noch einmal erwähnt, in Sprüche 3,18: „Sie (Weisheit, natürlich die Weisheit der Torah) ist ein Baum des Lebens allen, die sie ergreifen, und glücklich sind die, die sie festhalten.“ Adam hatte die Option im Garten Eden, die Weisheit der Torah „zu essen“ und so zwischen Tod und Leben zu entscheiden. Er erlangte nicht ewiges Leben und verlor die Gemeinschaft mit YHWH.
YHWH kam aber zurück, in die Stiftshütte, legte seine Torah in die Bundeslade und siehe, da erscheinen die Cherubim wieder, beschützend und einladend für diejenige, die die Unterweisungen halten. Für diejenigen, die die Torah nicht annehmen, stehen die Cherubim seit dem Garten Eden mit flammenden und blitzenden Schwerten dar und verwehren den Zugang zum ewigen Leben. Diejenigen, die ewiges Leben finden und in seinen gerechten Kreisläufen wandeln, sehen die schützenden Flügel der Cherubim zum Zugang des Baums des Lebens, der die Torah ist, in und durch Yeshua, die wandelnde Fleisch gewordene Torah.