2. Mose 38,21 – 40,38;
Rö 1-4
Psalm 49+50
Jesaja 1-16
Die heutige Paraschat beschließt das 2. Buch Mose. Wenn wir im Rückblick das erste und zweite Buch zusammenfassen, erkennen wir einen roten Faden.
YHWH erschuf Adam und setzte ihn in den Garten Eden. Dort verband sich Elohim mit ihm in einer liebevollen Beziehung. Aber der Mensch Adam/Eva sündigten und infolge sündigte die ganze Menschheit und entfernte sich immer weiter von ihrem Elohim.
YHWHs Verlangen war es, die Beziehung zwischen Ihm und der Menschheit wiederherzustellen. Er erwählte dazu Abraham, um an ihm modellhaft aufzuzeigen, wie eine Beziehung zwischen Ihm und den Menschen aussehen könnte. Abraham und seine Nachkommen waren vielen Kämpfen ausgesetzt und am Ende finden sie sich in Ägypten wieder.
Im 2. Buch Mose geht es um die Wiederherstellung dessen, was verloren- gegangen war: Wie konnte das erwählte Volk seinen Weg wieder zurück in eine liebevolle Beziehung mit YHWH finden?
Wir sehen, wie Israel in Ägypten versklavt worden war und wie YHWH sie durch die zehn Plagen in die Freiheit geführt hat. Ägypten wurde von einem Pharao regiert, der Josef nicht mehr kannte. Sein Vorgänger war noch tief beeindruckt von Josef und seinem Elohim: „Wie könnten wir einen Mann finden, in dem der Geist Elohims ist wie in diesem?“ (1. Mose 41,38) YHWHs Pläne schienen zunächst in der Zeit von Josef und dem Pharao aufzugehen. Aber der neue Pharao nahm alle Segnungen, die YHWH über das Volk gebracht hatte, ohne Ihm zu danken und begann die Israeliten zu versklaven und ihre Neugeborenen zu töten. Dann griff YHWH ein, um Sein Volk zu befreien. Aber es ging Ihm nicht nur um die Herausführung Seines Volkes, sondern Er wollte auch, dass die Großmacht Ägyptens Ihn wahrnehmen und erkennen sollte – die Anerkennung YHWHs durch Ägypten hätte sich in Windeseile in die ganze Welt verbreitet.
Aber der Pharao widerstand dem Elohim der Hebräer und so kam er mit seiner Armee in den Fluten bei der Teilung des Schilfmeers um – so wie die Menschheit, die sich gegen Gott auflehnte, in der Sintflut umkam.
Das Volk der Israeliten, alle zehn Stämme und die Fremdlinge, die mit ihnen auszogen, wurde als Erstgeborener erlöst und war dazu bestimmt, die Werte seines Vaters zu tragen und der Welt zu offenbaren. Man hätte erwarten können, dass sie jetzt als befreites Volk in Frieden dahinzogen. Aber was passierte? Nach der Teilung des Schilfmeeres begannen sie sich zu beklagen und sich als undankbar zu erweisen.
YHWH wurde nicht müde, ihnen zu zeigen, dass Er mit ihnen war: Manna fiel vom Himmel, Wasser floss aus dem Felsen und Er beschützte sie. Er erwählte sie als ein Königreich von Priestern – in diesem Amt sollten sie YHWH auf der Erde repräsentieren. Israel stimmte den Bündnisbedingungen zu und die Basis war dafür gelegt, dass sie mit ihrem Elohim in einer Beziehung leben konnten. YHWH wollte ihnen am Berg Sinai nicht ein einmaliges Erlebnis geben, sondern Er wollte tagtäglich unter ihnen verweilen und gab alle Anweisungen für den Bau einer Stiftshütte, in der Er unter ihnen wohnen würde.
Nach der Sünde mit dem Goldenen Kalb, war YHWH jedoch wieder an dem Punkt angelangt, dass er Sein widerspenstiges, halsstarriges Volk vernichten wollte. Aber jetzt tritt Mose – als Prototyp des Messias – auf, und erwirkte die Vergebung YHWHs für die Sünde Seines Volkes.
Obwohl das Volk fiel, war die Tür durch Mose/Messias zum Vater geöffnet worden. Diese Tür steht auch für uns offen, wenn wir fallen: „Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten … „ (Jesaja 53,5)
In dem großen Kreislauf der Menschheitsgeschichte sind wir wieder an dem Punkt angelangt, dass „Pharao“ sich nicht mehr an „Josef“ erinnert. D. h. das anti-messianische System triftet mit seinen Herrschern immer weiter von YHWH weg. Aber YHWH wird Seine Macht erweisen, wie damals in Ägypten und wird Sein Volk, das ihm die Bündnistreue hält, unter großen Gerichten zurück ins Land Israel führen. Warum? Weil zu dem Bündnisvertrag immer das Land gehört. Das Land Israel war für Abraham das Ziel. Das Land war für das Volk der Israeliten, die zwölf Stämme und die Fremdlinge, ebenso das Ziel ihrer Reise. Und es wird ebenso das Ziel sein für die zehn zerstreuten Stämme, wenn YHWH sie am Ende der Tage nach Hause führt. YHWH ist mit uns immer in Seinen Kreisläufen unterwegs.
Alle Stimmen, die behaupten, dass YHWH die zehn zerstreuten Stämme nicht zurückholt, erklären Seine Verheißungen für unwahr und haben nicht verstanden, dass zum Bündnisvertrag das Land gehört. Es wird einen zweiten Exodus geben, weil Sein Wort wahr ist: „Darum siehe, es wird die Zeit kommen, spricht YHWH, dass man nicht mehr sagen wird: ‚So wahr YHWH lebt, der die Israeliten aus Ägyptenland geführt hat!, sondern: ‚So wahr YHWH lebt, der die Nachkommen des Hauses Israel herausgeführt und hergebracht hat aus dem Lande des Nordens und aus allen Landen, wohin er sie verstoßen hatte.‘ Und sie sollen in ihrem Lande wohnen.“ (Jeremia 23,7 und 8).
Schabbat Schalom