4. Mose 22,2 – 25,9; 1.-3.Joh, Psalm 83-87, Sacharja
Beginnend mit unserer Torahlesung „Balak“ wird der Name „Bil-am“ 51 Mal in den Heiligen Schriften erwähnt. Die Israeliten lagerten im Jordantal der Moabiter gegenüber Jericho (das heutige Jordanien), genau gegenüber dem Land, das den Patriarchen verheißen worden war. Balak, der König der Moabiter, sah das Volk
Israel wegen ihrer Siege als große Bedrohung an. Er entschied sich, nicht gegen Israel zu kämpfen, sondern sie mit spirituellen Mitteln zu bezwingen. Er suchte dabei um Hilfe bei einem bekannten Propheten aus Mesopotanien, namens Bil-am.
Allein schon durch die Bedeutung des Namens Balak „Zerstörer“ kann man sehen, auf welcher Seite er steht. Er war der Sohn Zippors, dessen Name kleiner Vogel bedeutet. Der Names Bil-ams bedeutet nicht vom Volk (am). Balak wollte, dass Bil-am, der, der nicht vom Volk (am) war, YHWHs Volk (am) verfluchte. Allein durch die Namen haben wir folgende Antagonisten auf der Bühne: Ein Zerstörer, Sohn eines kleinen Vogels, ruft einen, der nicht vom Volk ist. Da müssen wir hellhörig werden, denn Bil-am nennt YHWH seinen Elohim: „Wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so könnte ich doch nicht übertreten das Wort YHWHs, meines Elohims, weder im Kleinen noch im Großen.“ (4. Mose 22,18).
Aufgrund seiner Worte erscheint Bil-am als ein Prophet YHWHs. Aber wir erfahren aus der Schrift, dass es Menschen gibt, die den geraden Weg verlassen haben und in die Irre gegangen sind, „weil sie den Weg des Bil-am Ben Be-or gefolgt sind, der den Lohn des Unrechttuns liebte, aber für seine Sünde zurechtgewiesen wurde – ein stumpfsinniges Lasttier redete mit menschlicher Stimme und setzte dem Unverstand des Propheten eine Schranke.“ (2. Petrusbrief 2,15). Und Y’shua hielt der Gemeinde von Pergamon vor: „Du hast ein paar Leute, die sich an die Lehre Bil-ams halten, der Balak lehrte, dem Volk Jisrael eine Falle zu stellen, damit sie Spieße aßen, die Götzen geopfert worden war, und Unzucht trieben.“ (Off. 2,14).
Was war nun die Falle, die Bil-am auslegte? Nachdem Bil-am die Erfahrung machte, dass er die Kinder Israels nicht verfluchen konnte, gab Bil-am dem König Balak den Rat, die Kinder Israels mit fremden Töchtern zu verheiraten. Diese Mischehen würden das Volk der Israeliten veranlassen, ihr Erbe und ihre Werte durch Vermischung zu verwässern und schlussendlich den Weg der Lehre, den Mose gelegt hat, zu verlassen. Da Bil-am nicht zum Volk gehörte und deswegen nicht an die Torah gebunden war (Bündnis zwischen YHWH und seinem Volk), schob er die Torah (die Lehren Moses) zur Seite. Kommt uns das nicht sehr bekannt vor in den Lehren vieler Gemeinden?
Als Bil-am YHWH nicht gehorsam war (nicht mit den Moabitern zu ziehen), griff der Engel YHWHs ein: „Da trat der Engel YHWHs auf den Pfad zwischen den Weinbergen, wo auf beiden Seiten Mauern waren.“ (Vers 24). Der Engel YHWHs ist Y‘shua. Das hebräische Wort für Pfad ist mish’owl und bedeutet ein schmaler Pfad. Hochinteressant ist, dass es in der Wüste gibt keine Weinberge gibt. Wollte YHWH hier eine besondere Botschaft vermitteln? „YHWHs Zebaoth Weinberg aber ist das Haus Israel und die Männer Judas seine Pflanzung, an der sein Herz hing.“ (Jesaja 5,7).
In den Versen 25 und 26 heißt es weiter: „Und als die Eselin den alef-tav (hier steht im Hebräischen alef-tav, ein Hinweis auf Y’shua) Engel YHWHs sah, drängte sie sich an die Mauer und klemmte Bil-am den Fuß ein an der Mauer, und er schlug sie noch mehr. Da ging der Engel YHWHs weiter und trat an eine enge Stelle, wo kein Platz mehr war auszuweichen, weder zur Rechen noch zur Linken.“ Auf den engen Pfad zwischen den Weinbergen drängt Y’shua uns zu einer Entscheidung. Er sagt zu Bil-am in Vers 32: „… ich habe mich aufgemacht, um dir zu widerstehen, denn dein Weg ist verkehrt in meinen Augen.“ Was war verkehrt an dem Weg Bil-ams? Bil-am behaupte YHWH zu kennen. Aber er war in heidnischen Elementen verstrickt und gebunden an die Dinge, die die Welt zu bieten hat Er verstand nicht die ewig gültige Verheißung, die YHWH Israel gegeben hat. Er dachte, dass YHWH seine Erwählung ändern und sein erwähltes Volk „absetzen“ konnte. Kommt uns das bekannt vor?
Der Esel spielt eine wichtige Rolle an dieser Stelle. Er hat geöffnete Augen für Y’shua. Esel heißt im Hebräischen aton אָתוֹן, geschrieben alef, tav, vav, nun. Das alef und das tav sind ein Hinweisschild, Markierer für den König, der von sich sagt in Offenbarung 22,13:“Ich bin das Alef und das Tav, der Erste und der Letzte….“ Das Vav ist ein Bild in der paleohebräischen Sprache für den Nagel und das Nun für einen Samen, Leben oder der Sohn. Mit diesen Bildern vor Augen kann man sehen, dass der Esel im Bild mit dem Messias verbunden ist. Ist das Wort aton nicht ein Bild für die Torah oder das Wort YHWHs? Dann stand der Engel des YHWHs auf dem Weg mit „einem bloßen Schwert in seiner Hand.“ Y’shua steht da mit dem Schwert „des Geistes, welches ist das Wort Elohims“ (Eph 617). Das Wort YHWHs ist das Gericht (Off. 19,15
Bil-am (falsche Lehre in vielen Gemeinden) erkennt nicht Y’shua für den, der er wirklich ist und stattdessen schlägt er (sie) die Torah (Bil-am schlug den Esel dreimal, er schlägt die Torah, das Wort YHWHs). Die Eselin (Torah) klemmte den Fuß Bil-ams ein (den Wandel außerhalb der Torah). Y’shua stellt sich in den engen Weg und öffnet Bil-am (den Gemeinden mit den falschen Lehren) die Augen, um die Torah (die Eselin, auf der sie reiten) zu verstehen.
Leider hörte Bil’am nicht auf, mit Balak, dem Zerstörer, zusammenzuarbeiten. Aber wie hätte es auch anders sein können, da er nicht vom Volk (am) war.