4. Mose 25,10 – 30,1; 1.Pet, Psalm 120-123, Haggai + Maleachi
Die Israeliten hatten begonnen, andere Götter anzubeten: „Da fing das Volk an zu huren mit den Töchtern der Moabiter: die luden das Volk zu den Opfern ihrer Götter. Und das Volk aß und betete ihre Götter an. Und Israel hängte sich an den Baal-Peor. Da entbrannte YHWHs Zorn über Israel.“ (4. Mose 25,1-3) Durch das
Strafgericht YHWHs wurden diejenigen getötet, die sich an Baal-Peor gehängt haben. Wie konnte es geschehen, dass die zweite Generation der Israeliten so schnell in den Götzendienst verfiel? Nachdem sie noch kurz vorher aus dem Mund Bileams, dem die Augen von YHWH geöffnet worden waren, so gelobt worden waren. Was war passiert, dass das Volk so schnell in den Götzendienst verfiel?
Wir sehen, dass die Sünde der Promiskuität zu Götzenanbetung und das Feiern der Feste der Götzen führte. Die Frage, die wir immer wieder stellen, ist, erinnert uns dies an eine andere Zeit, in der das Volk Götzendienst beging mit Opferungen für anderen Göttern und Feiern deren Feste? Erinnert uns dies nicht an die Sünde um das Goldene Kalb? „Und sie standen früh am Morgen auf und opferten Brandopfer und brachten dazu Dankopfer dar. Danach setzte sich das Volk, um zu essen und zu trinken, und sie standen auf, um ihre Lust zu treiben.“ (2. Mose 32,4-6)
Beide Geschichten, „Goldenes Kalb“ und „Baal-Peoar“, involvieren Anbetung, Opfer, ein Fest, Götzendienst und Promiskuität – und es gibt noch eine weitere Gemeinsamkeit.
Nachdem das Volk das Goldene Kalb angebetet hatte, gab ihnen YHWH folgende Unterweisung: Tretet nicht in einen Bund mit anderen Völkern ein, denn ihr werdet dann ihren Göttern nachfolgen. Und ihr werdet von ihrem Opferfleisch essen und ihr werdet ihre Töchter euren Söhnen geben und ihre Töchter werden ihren Göttern nachgehen und sie werden eure Söhne ihren Göttern nachziehen. (2. Mose 34)
Die Sünde mit Baal-Peor ist genau das, wovor YHWH sie nach der Sünde um das Goldene Kalb gewarnt hatte. Diese beiden Geschichten sind miteinander verbunden, wobei es einen kleinen Unterschied gibt. In der Geschichte um das Goldene Kalb war die Reihenfolge „Götzenanbetung – Promiskuität“ und später in der „Baal-Peor-Geschichte“ war sie „Promiskuität – Götzenanbetung“.
In Geschichten, die eine Parallele aufweisen, findet man manchmal Elemente, die sich nicht 100%ig entsprechen, wie hier die Reihenfolge. Und doch: Auch wenn die Reihenfolge hier anders ist, sind beide Elemente in der Tiefe das gleiche. Sexualität ist gegeben, um eine tiefe Beziehung zu erleben; wenn sie außerhalb der von YHWH gegebenen Ordnung gelebt wird, um momentane Bedürfnisse zu befriedigen, zerstört man das gegebene Konzept der Intimität. Sexualität bekommt dann einen Stellenwert der Befriedigung und ist nicht mehr Ausdruck einer tiefen Liebensbeziehung. Und bei Götzenanbetung ist es dasselbe. Anstatt YHWH innerhalb einer Liebesbeziehung anzubeten, wird es außerhalb dieses Konzepts angewandt. Mit einem Götzen kann man nicht in einer Liebesbeziehung stehen, sondern man will die Götzen „befriedigen“, um zu erreichen, dass man das bekommt, was man möchte. In einer Götzenanbetung ist Anbetung nur ein „Werkzeug“. In beiden Fällen, Promiskuität und Götzenanbetung, wird diese als ein „Werkzeug“ eingesetzt, um selbstsüchtige Wünsche zu erfüllen, und zwar außerhalb einer tiefen Liebesbeziehung. In beiden Fällen wird das von YHWH gedachte und gegebene Konzept der Intimität umgangen. In beiden Fällen belügt sich derjenige, der Befriedigung ohne Beziehung sucht. So entspringen beide, Götzendienst und Promiskuität, der gleichen Wurzel.
Pinhas tötet einen israelischen Mann und eine Midianiterin, die in Promiskuität sind. Durch diesen gewaltsamen Akt stellt er aber wieder Frieden im Camp und das Konzept der Intimität in einer von YHWH gegebenen Liebesbeziehung her. „Darum sage: Siehe, ich gebe ihm meinen alephtav-Bund des Friedens.“ (4. Mose 25,12). Und dieser Bund ist ein Ausdruck einer tiefen Liebesbeziehung zwischen YHWH und uns in Seinem Sohn Yeshua.
Was zeigt uns die Torah hier? Egal, ob zuerst Götzendienst kommt oder Promiskuität, die beiden gehen Hand in Hand. Und YHWH stellte sich zu Pinhas: „Pinhas, der Sohn Eleasars, des Sohnes des Priesters Aaron, hat meinen Grimm (hier steht alephtav-Grimm) von den Israeliten gewendet durch seinen Eifer um alephtav-mich, dass ich nicht in meinem Eifer die alephtav- Israeliten vertilge.“ (4. Mose 25,11)
Die beiden Geschichten ereignen sich jeweils, nachdem das Volk eine Offenbarung von YHWH bekommen hatte, dort am Berg Sinai und nachdem durch Bileam die Berufung über Israel ausgesprochen worden ist. Es ist eine Herausforderung: Kann das Volk die intime Beziehung zu YHWH halten? Der Kampf sollte uns eine Warnung sein darüber zu wachen, dass es nicht damit getan ist, wenn wir einmal in eine Liebesbeziehung zu YHWH eingetreten sind, sondern es geht vielmehr darum, in ihr zu bleiben. Die Warnung ist, nicht die Konzepte von der YHWH gegebenen Beziehung (ob YHWH selbst oder der Partner) zu nehmen und sie außerhalb anzuwenden.