4. Mose 30,2 – 36,13; 2.Tim, Psalm 124-126, Esra
Tagebuchaufzeichnung über die Wanderung Israels in der Wüste
Mit der dieswöchigen Parschat wird der erzählerische Teil der Torah beinahe abgeschlossen. Alle Stationen und Lagerorte des jüdischen Volkes während ihres vierzigjährigen Aufenthaltes in der Wüste Sinai sind detailliert aufgeführt. Auffällig ist, dass nur drei Ereignisse erwähnt werden, die wir uns noch näher anschauen.
Die festgehaltenen Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse mit den Lektionen, die das Volk lernen sollte, gehören zum Gut Seiner Familie, des Volkes Israels. Liebevoll hat YHWH veranlasst, dass die Reise Seines Volkes von dem Augenblick an, als es Ägypten verließ bis es den Jordan überschritt, aufgezeichnet wurde: „Er hat dein Wandern durch diese große Wüste auf sein Herz genommen. Vierzig Jahre ist YHWH, dein Elohim, bei dir gewesen. An nichts hast du Mangel gehabt” (5. Mose 2,7). Wie tröstlich zu wissen, dass YHWH unser Wandern durch die Wüste des Lebens auch auf Sein Herz genommen hat!
Was ist der Sinn hinter dieser heiligen Beschreibung der Reiseroute? Einerseits gilt es den Namen dieser Orte eine Beachtung zu schenken, andererseits sind sie für die letzte Generation bestimmt, wie es wunderbar im Psalm 78 zusammengefasst ist: „Höre mein Volk, meine Unterweisung, neiget eure Ohren zu der Rede meines Mundes! Ich will meinen Mund auftun zu einem Spruch und Geschichten verkünden aus alter Zeit. Was wir gehört haben und wissen und unsre Väter uns erzählt haben, das wollen wir nicht verschweigen ihren Kindern; wir verkündigen dem kommenden Geschlecht den Ruhm YHWHs und seine Macht und seine Wunder, die er getan hat. Er richtete ein Zeugnis auf in Jakob und gab ein Gesetz in Israel und gebot unsern Vätern, es ihre Kinder zu lehren, damit es die Nachkommen lernten, die Kinder, die noch geboren würden; die sollten aufstehen und es auch ihren Kindern verkündigen, dass sie setzten auf YHWH ihre Hoffnung und nicht vergäßen die Taten Elohims, sondern seine Gebote hielten und nicht würden wie ihre Väter, ein abtrünniges Geschlecht, dessen Herz nicht fest war und dessen Geist sich nicht treu an YHWH hielt, wie die Söhne Ephraim, die den Bogen führten, abfielen zur Zeit des Streits; sie hielten den Bund YHWHs nicht und wollten nicht in seinem Gesetz wandeln.”
Mit dem kommenden ( hebräisch = ‘acharown = die letzte Generation in der Zeit) Geschlecht ist die letzte Generation gemeint. Die letzte Generation ist angehalten, ihre Hoffnung auf YHWH zu setzen, Seine Gebote (Torah) zu halten und als Söhne Ephraims umzukehren und in Seinen Unterweisungen (Torah) zu wandeln. Und das ist genau das, was jetzt weltweit passiert. Das Haus Israel (= Ephraim oder die zehn zerstreuten Stämme in den Nationen oder zum Teil Christen) kehrt um zu YHWH und Seinen Unterweisungen (Torah). Das Haus Judah hat diesen Teil gehalten und es ist ihm Blindheit nur zum Teil widerfahren (Römer 11). Das Haus Israel wird die Torah erkennen und in ihr wandeln und das Haus Judah wird den Messias erkennen und Er wird „ein einziges Volk aus ihnen (den beiden Häusern) machen im Land auf den Bergen Israels (Samaria, Westbank, und sie sollen allesamt einen König haben und sollen nicht mehr zwei Völker sein und nicht mehr geteilt in zwei Königreiche. Und sie sollen sich nicht mehr unrein machen mit ihren Götzen und Greuelbildern und allen ihren Sünden. Ich will sie retten von ihren Abwegen (Verlassen der Torah), auf denen sie gesündigt haben, und will sie reinigen, und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Elohim sein. (Hesekiel 37,22-23).
Die Frage, die sich stellt, nachdem wir das Volk Israels auf dieser Wanderung begleitet haben, ist:
Wie nehmen wir das uns von YHWH verheißene Land ein? Genau so, wie damals das Volk der Israeliten, der Weg wurde vorgezeichnet:
Zu allererst genießen wir Yeshua als das erlösende Lamm (4. Mose 33,3). Der zweite Schritt ist für uns, dass wir Ägypten verlassen (Vers 5) und Yeshua als unser tägliches Manna, als unsere tägliche Versorgung mit Leben, genießen. Wir können nicht nur essen, sondern müssen auch trinken. Wir genießen Yeshua als den Felsen, aus dem lebendiges Wasser fließt (Vers 9: zwölf Wasserquellen). Dann müssen wir Yeshua als unsere Stiftshütte erfahren, als die Offenbarung, die YHWH uns zu teil werden lässt. Darüber hinaus können wir Yeshua als alle Opfer erfahren, als das Übertretungsopfer, das Sündopfer, das Friedensopfer, das Speiseopfer und das Brandopfer. Wir können Yeshua als den Hohenpriester erfahren und uns als Priester. Darüber hinaus lernen wir aus den Geschichten mit dem Volk Israel, dass sie zu einer Armee aufgestellt wurden. Wenn wir unseren Priesterdienst wahrnehmen, können wir durch Ihn auch zu einer geistlichen Armee formiert werden. Unser geistlicher Kampf hängt immer von der geistlichen Gemeinschaft ab, die wir mit Yeshua haben. So nehmen wir das gute Land ein! Das gute Land, Israel, war das einzige Land unter allen Nationen, das bei der Landeinnahme gereinigt und geheiligt werden musste. Das gute Land ist verbunden mit dem Aufrichten und Halten der Torah.
Genießen wir täglich Yeshua als das Leben und trinken Ihn täglich als das lebendige Wasser? Erfahren wir das Zeugnis der Stiftshütte in unserem Leben und richten es auf? Leben wir als Priester? Nehmen wir Sein Opfer täglich für uns in Anspruch? Dienen wir in einer geistlichen Armee? Nehmen wir das gute Land an und halten die Torah hoch?
Wir gehen jetzt zurück zu den Ereignissen, die in der Liste der Lagerorte genannt werden. Welche besonderen Ereignisse würden wir aufführen, wenn wir nur drei erwähnen könnten? Die Offenbarungen am Berg Sinai, die Sünde um das Goldene Kalb und die Sünde der zehn Kundschafter? Weit gefehlt, diese werden nicht erwähnt. Aufgezählt werden stattdessen, dass das Volk in Refidim lagerte und dort kein Wasser zu trinken hatte (4. Mose 33,14). Dann hören wir von zwei Ereignissen, die sich 40 Jahre später ereignet hatten am Berg Hor (Hor HaHar). Es wird der Tod Aarons erwähnt und dass der König der Kanaaniter zu Arad, hörte, dass die Israeliten kamen. (4. Mose 33,38 u. 40). Wieso fehlen die Hauptgeschichten und wieso wurden gerade diese drei ausgewählt?
Sicherlich wird es wieder mehrere Interpretationsmöglichkeiten geben. YHWH führte sie so, dass sie kein Wasser hatten, damit sie erkennen konnten, dass sie Wasser, sprich das Wasser des Lebens (welches Yeshua ist) brauchen und dass sie dieses Wasser nur von YHWH bekommen konnten. „Siehe, ich will dort vor dir stehen auf dem Fels am Horeb. Da sollst du an den Fels schlagen, so wird Wasser herauslaufen, dass das Volk trinke“ (2. Mose 17,6)
Dann wird der Tod Aarons erwähnt. „Und als die ganze Gemeinde sah, dass Aaron tot war, beweinten sie ihn dreißig Tage, das ganze Haus Israel.“ (4. Mose 29). Das ganze Volk sah den Tod. Ist das nicht wieder ein messianisches Bild? Yeshua, der für das ganze Volk, das ganze Haus Israel, sprich für alle zwölf Stämme, starb. Also auch für den Stamm Juda. Ich erwähne dies extra, weil es solche gibt, die glauben, dass er nicht für das Haus Juda zu sterben brauchte.
Und das letzte Ereignis spricht davon, dass der König der Feinde sieht, dass das ganze Volk kommt. Ist das nicht ein prophetisches Bild, dass die Israeliten in Land kommen, alle zwölf Stämme am Ende der Tage? Der Feind wird es wahrnehmen! Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme: und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.“ (Offbg 22,17).
Im 1. Korinther 10 wird zusammengefasst, dass alle auf Mose getauft worden sind durch die Wolke und das Meer und alle dieselbe geistliche Speise gegessen und alle denselben geistlichen Trunk getrunken haben: sie tranken nämlich von dem geistlichen Felsen, der ihnen folgte; der Fels war Christus. Der Korintherbrief weist ausdrücklich auf die Tatsache hin, dass Christus, also der Mesias, der zum König Gesalbte, dem Volk der Israeliten folgte. Er gab ihnen das Wasser des Lebens und starb als Hohepriester für sie. Wer kann jetzt noch sagen, dass sie keine Offenbarung des Messias, des AlephTavs, hatten?